Kultschluck aus der Flasche
Schwarzwälder Frischebörse sichert sich Vertriebsrechte für den unverfälschten Caipirinha aus Brasilien.
Hat seine Feuertaufe für Baden-Württemberg in Salzstetten bestanden: Weit über 1000 Longneckflaschen mit dem unverfälschten Caipirinha nach brasilianischem Originalrezept, schwärmt Jens Hemminger (links), gingen auf Anhieb beim Jubiläumsfest des Musikvereins über den Tresen. Auf den Kassenschlager stößt der Vorsitzende gerne mit Brigitte und Axel Gaiser von der Gaiser Schwarzwälder Frischebörse an.
Waldachtal-Salzstetten (wkw). Da wunderte sich Axel Gaiser nicht schlecht: Was um alles in der Welt machten die Vereine mit all den exotischen Früchten, die der Großhandel aus dem Waldachtal ihnen lieferte? Ausgerechnet Limetten waren über Nacht zum Renner seines Sortiments geworden.
Wer den Geschäftsführer der Gaiser Schwarzwälder Frischebörse kennt, weiß, dass dieser nicht eher zufrieden ist, bis er den plötzlichen Ansturm auf die grünen „Zitronen der Tropen“ zu deuten weiß. Viele Vereine konnten offensichtlich nicht genug davon bekommen. Das Geheimnis war schnell gelüftet: Ein cooler Drink, der spritzige Caipirinha, gibt dem Vereinsfest oder der Beachparty das richtige Karibik-Feeling, erfuhr er bei seinen Recherchen. Also mixten die Mitglieder den neuen Geschmack der jungen Generation literweise aus dem Saft sonnengereifter Limetten und dem traditionellen Zuckerrohrbranntwein Brasiliens, dem beliebten Cachaca, der oft mit Rum verwechselt wird.
Ein zeitaufwendiges Unterfangen, wie der Praktiker sofort erkannte, für das es doch eine andere Lösung geben musste. Der rührige Unternehmer machte sich auf die Suche nach dem Kultschluck aus der Flasche. Der sollte ein Stück brasilianischen Lebensstils in unsere Breitengrade bringen. Gaiser wurde im westfälischen Hövelhof tatsächlich fündig, wo ein Unternehmen gerade damit begonnen hatte, den neuen Trend unverfälscht zu liefern. Denn in der Schweiz, in Österreich, Portugal, Spanien sowie natürlich auf den Balearen und den Kanaren feiert der echte Sào Brazil Caipirinha Alcopop bereits fröhliche Markterfolge, weil er sich exklusiv von den bisherigen Bier-Mix-Kopien abhebt. Der Unternehmer aus dem Waldachtal fackelte nicht lange und sicherte sich die Vertriebsrechte für den coolen Fünfprozentigen aus dem heißen Brasilien, der in wenigen Tagen mit spritzigen TV-Spots bundesweit beworben werden soll.
Doch Axel Gaiser dachte auch für seine Kunden in Hotellerie und Gastronomie nach. Der Profi-Barkeeper unter seinen Kunden von Stuttgart bis an den Bodensee braucht künftig dank seiner Initiative nur noch den Caipi Chaca, die richtige Mischung aus Limettensaft und Cachaca. Aus der Liter-Flasche wird er unverfälscht über Limetten-Ecken und Crushed Ice gegossen, Strohhalm dazu und fertig ist ein süffiger Cocktail. Dass der Waldachtaler mit seiner spontanen Entscheidung zu außergewöhnlichen Trendprodukten richtig liegt, beweist die Statistik: Der Verkauf von Cachaca hat bundesweit schlagartig zu 80 Prozent zugenommen. Der Caipirinha ist buchstäblich in aller Munde und beschert jetzt als Fertiggetränk Vereinen sowie Gastronomen in Baden-Württemberg beste Verdienstspannen.
Die Limette hat trotz der pfiffigen Idee des Früchtegroßhändlers, das Exotische diesmal in flüssiger Form ins Ländle zu holen, übrigens noch lange nicht ausgedient. Denn erstens ist sie jetzt scheibchenweise Dekoration zum Kultschluck aus der Longneckflasche und zweites hat sie einen hohen Anteil an Kalium, Calcium und Vitamin C. Positiver Nebeneffekt: Der Barkeeper hinterm Tresen hat auf einmal wieder viel mehr Zeit für seine Gäste davor!